Auf Einladung des Goethe Instituts und gefördert vom Auswärtigen Amt war am 8. Mai eine Delegation von Vertreterinnen und einem Vertreter aus Costa Rica zu Gast in der Charité. Im Rahmen eines umfangreichen Besuchsprogramms in Berlin und Frankfurt war es Ziel der Delegation, sich einen Eindruck von Frauenrecht und Frauengesundheit in Deutschland zu verschaffen.
In der Charité standen dabei die Themen Frauenkarrieren in der Universitätsmedizin, Gewaltschutz, der Umgang mit der Behandlung des Schwangerschaftsabbruchs in der Medizin-Ausbildung, sowie die Betreuung rund um die Geburt im Mittelpunkt. Die Diskussionen über die verschiedenen Handlungsfelder waren für alle Beteiligten ausgesprochen erhellend, mitunter auch sehr berührend.
Dabei wurde deutlich, dass es sehr viele Ähnlichkeiten zwischen den Situationen in Mittelamerika und Deutschland gibt. Sehr interessiert wurden die Maßnahmen zur Förderung der Gleichstellung von Frauen und Männern in den beruflichen Laufbahnen aufgenommen, die von Dr. Christine Kurmeyer, der Zentralen Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten vorgestellt wurden.
Sehr eindrücklich schilderte die Koordinatorin der Arbeitsgruppe ‚Häusliche und sexualisierte Gewalt‘ (HusG) Sabine Jenner, ebenfalls Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte, die Hürden und komplexen Verhältnisse im Umgang mit von häuslicher Gewalt betroffenen Frauen im klinischen Alltag.
Die studentische Initiative ‚Medical Students for Choice‘, vorgestellt von Lisa Wernicke, beeindruckte die Teilnehmenden durch die sachliche und praxisnahe Reflektion über die vielschichtige und gesellschaftlich hoch aktuelle Diskussion über den Umgang mit dem gesamten Themenkomplex des Schwangerschaftsabbruchs.
Der abschließende Besuch der Geburtsräume im Campus Virchow Klinikum unter der Leitung von Katrin Spanowski, der leitenden Hebamme dort, war dann die sehr berührende, unmittelbare Begegnung mit der klinischen Realität vom Beginn des Lebens: Ein Frühchen auf dem Weg in die Neonatalogie und ein sehr nervöser werdender Vater, der vor Aufregung Jacke und Handy im Warteraum vergisst.
Für alle Beteiligten ist am Ende dieses Vormittags deutlich geworden, dass es noch vielmehr Fragen als Antworten gibt im Bereich ‚Frauenrecht und Frauengesundheit‘, sowohl in Costa Rica als auch in Berlin. Und dass ein internationaler Austausch von Erkenntnissen und Erfahrungen dazu beitragen kann, gerade die Themen von Gleichstellung von Frauen und Männern in den komplexen Zusammenhängen zu erkennen und zu bearbeiten.
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Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte
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